Mammoth Lakes! Laufen, Deena Kastor, und mehr
Aloah eh,
ja wo war er denn schon wieder der Joe? Hats ihn doch samt Familie auf einen Kurzurlaub in den Alpinraum Kaliforniens verschlagen. Soweit man das halt hier sagen kann, wobei: an der Höhenlage darf mans nicht festmachen. Liegt doch die Ortschaft Mammoth Lakes mit 2,402 m deutlich höher als der Hausberg Villachs! Klingt komisch, ist aber so. Soll heißen, wenn man, so wie der Joe, in einem Tag von Seehöhe 27 m auf 2,402 m fährt (inkl. 600 km horizontal), dann kanns vorkommen, dass man beim Atmen eher weniger als mehr Luft bekommt.
Genau, so deshalb hat der Joe auch trotz super Motivation in den ersten Tagen die Beine nicht hochbekommen, weil ich mir vorgekommen bin, als würd ich Luft durch ein Strohrörhl bekommen. Man darf sich durchaus das Atem-Geräusch von Darth Vader vorstellen – zumindest so ähnlich halt. Also, eher nix mit Laufen. Zudem, wollen wir auch festhalten, dass die Ortschaft in der Sierra Nevada liegt. Und das ist, man höre und staune, eine Bergkette die sich in Nord-Südlicher Richtung verläuft. Deren östliches Tal (das Owens Valley) ist eine Wüste oder Hochwüste. Jedenfalls halt seeehr trocken – so dass es beim Reden fast schon vorne rausstaubt – *hust*.
OK, also an diese Bedingungen will man(n) sich doch auch anpassen. DH wir bestaunen die Natur, die Berge, und sonstigen Naturschönheiten (Mammoth Mountain, Devils Postpile, zahlreiche malerische Bergseen, Mono Lake, Rainbow Falls, etc. etc. etc. etc.) zT mit einem Schuss Krafttraining á la „trag mal die Sara den Berg hoch weil Mädel streikt“ (wobei man sagen muss, dass das Mädel für 3.5 Jahre bemerkenswert weit wandert). Also ist der Herr Joe ja wiederum zu ein bissl Krafttraining für Bein, Arm und Rumpfmuskulatur auch gekommen. Super und Danke liebe Sara – bitte mehr davon 🙂
Aha, na super – und Laufen? Ja war er auch, der Joe. Hab mich dann zu einem nächtlichen Laufe entschlossen, der eine schöne Runde durch den Ort Mammoth Lakes gedreht hat, und zudem auch einen Abstecher in Richtung der Bergseen gemacht hat. Naja, und da wir auf 2400 m Höhe waren, in der Ortschaft horizontal verlaufende Straßen eher die Ausnahme sind, war die Geschwindigkeit halt nicht berauschend. Aber, schöne Grundlage, ein bisschen über 12km irgendwo bei 5:20-5:30 Schnitt am KM. Also eh ok. Mein Dank auch noch an die 2 Waschbären und 2 Stück Deer die mir etwas Gesellschaft geleistet haben.
So, und jetzt schwebt da noch die Deena Kastor so durch die Gegend. Was, wo, wie? Bei den eher lauf-affineren Lesern wird da so irgendwas Klingeln. Ja genau, das ist genau die Dame, die bei den Olympischen Spielen 2004 (Athen) die Bronze-Medaillie im Marathon der Frauen errungen hat, und auch sonst eher zu den schnelleren Damen auf der Marathondistanz weltweit gehört. Naja, und was hat die Dame mit dem Joe zu schaffen? Geht so: in der Vorbereitung auf Mammoth Lakes fragt sich der Joe aufgrund der Bär-„Hetzschriften“ der örtlichen Tourismusverbände, ob das mit dem Laufen in der Nacht überhaupt geht (offiziell tönts ja grad so, als würde man hinter jedem Haus einen Schwarzbären beim Ausräumen der Mistkübeln stören). Naja, und auf das Erlebnis kann ich getrost verzichten. Also, fragt man den örtlichen Laufklub, den MammothTrack Club, wie denn die Situation wirklich so ist (und ob die Bären eh langsamer als Läufer sind *ggg*).
Tataa, am nächsten Tag schreibt mir dann die Deena Kastor, per Email sehr nett und unkompliziert zurück – Grundtenor: alles kein Problem, alles safe, aja und ich sollt doch zu einem Training vorbeikommen – sie haben eine schöne Laufbahn in der Nähe. Aha, meiner einer kippt fast vom Sessel. Pfff, wann schreibt einem schon so eine Ikone per Email.
Also, Einladung angenommen. Stand ich an einem schönen Dienstag bei den Whitmore Fields – einer echt super schön angelegten Laufbahn in der Nähe des Yosemite – Mammoth Airports. Zwar a bissl mitten im Nirgendwo, aber egal. So, bei dem Training sind dann auch ein paar echte Kapazunder dabei – hat doch der Klub 12 Olympians, 64 National Champions and 24 America Records erlaufen (RESPEKT!). Naja, und nach ein bissl Chit-Chat mit Deena (hier in der Rolle als Trainering) und den anderen Teilnehmern (unterschiedlicher Leistungsstufen), gehts los. 10*300m Sprints auf der Bahn mit 100m Gehpause – nach Aufwärmen, Einlaufen, etc. Naja, man stelle sich vor man würd am Gipfel des Dobratsches so ein Intervall-Bahntraining machen – dennoch hab ich mich eh nicht so schlecht angestellt, denk ich. Ca. 60 Sekunden für die 300 m im Schnitt auf der Höhenlage, damit war natürlich deutlich langsamer als die 2 Profis, hab mich aber dennoch mit allen anderen Läufern messen können.
Also, nach dem Training rundum zufrieden. Und ich möchte mich an der Stelle bei Deena bedanken, die total unkompliziert, freundlich und zuvorkommend war. Echt super – bitte jede Woche wieder. Naja, wär die Entfernung nicht so groß … ich würds wieder tun!
Alles in Allem also, ein paar echte Traumtage, von der Umgebung sowieso, und natürlich auch lauftechnisch.
lg und keep on running
Joe